Autor: Herr Dr. med. Michael Knop
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In Deutschland leiden über 1 Million Menschen an einem Ulcus cruris.
Ein Ulcus cruris entsteht in über 80 % der Fälle durch Störungen im venösen Blutkreislauf.
In ca. 5-10 % der Fälle sind diese Wunden durch eine Verengung der Beinarterien bedingt.
Die restlichen Fälle sind durch Nervenschäden oder eine gemischte Ursache hervorgerufen.
Krankheitsbild
Hierbei handelt es sich um schlecht heilende und meistens chronische Wunde an den Unterschenkeln oder Füßen.
Umgangssprachlich wird diese als „offenes Bein“ bezeichnet.
Vor der Therapie des Ulcus cruris muss zunächst eine ausführliche Diagnostik und Ursachenforschung durchgeführt werden.
Eventuell ist hierbei auch eine Probeentnahme aus der offenen Wunde erforderlich, um einen Hauttumor als Ursache ausschließen zu können.
Im Bereich der Venenerkrankungen entsteht ein Ulcus cruris in der Regel durch Krampfadern (Varizen) oder im Rahmen eines postthrombotischen Syndroms.
Die krankhafte Erweiterung der Venen bewirkt, dass die Venenklappen nicht mehr schließen.
Dadurch kann das Blut zurückfließen und sich in den Venen stauen.
Dieser Stau führt zu einem Ödem (Wasseransammlung im Gewebe) und nach einem längeren Zeitraum zu einer Verhärtung des Bindegewebes (Sklerose).
Ergebnis ist eine Minderversorgung des Gewebes mit Blut und Nährstoffen, vor allen Dingen im Bereich der Knöchelinnenseite.
Dies kann später zu einem Ulcus cruris führen.
Therapie
Für die Wahl der geeigneten Therapie ist es wichtig, den Auslöser eines Ulcus cruris zu kennen.
Die Ursachen von Ulcera können in der Regel durch Erfragen der Krankengeschichte, eingehende Inspektion der betroffenen Hautstelle und moderne Untersuchungen
(z.B. mittels Dopplersonographie, Duplexsonographie, Phlebodynamometrie) aufgedeckt werden.
Meist ist eine kombinierte Therapie aus Operation und konservativer Behandlung notwendig.
Dies muss im Einzelfall vom Venenspezialisten entschieden werden. Bei einer Venenerkrankung als Ursache ist eine Kompressionstherapie wichtiger Bestandteil der Behandlung.
Neben der klassischen Therapie mit feuchter Wundbehandlung besteht die Möglichkeit, chronische Unterschenkelgeschwüre plastisch zu decken.
Hierzu versuchen wir, etwa durch Vakuumversiegelung des offenen Beines einen möglichst optimalen Wundgrund herbeizuführen.
Im Anschluss wird eine Spalthauttransplantation vom Oberschenkel auf die chronische Wunde vorgenommen und diese dauerhaft verschlossen.
Die Erfolgsquoten dieses Vorgehens sind gut.
Der Heilungsverlauf ist schnell und die Patientenzufriedenheit hoch.
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