(VVP) / Venen / Venenbehandlung
Autor: Herr Dr. med. Reinhard Kauschke
Venenverschlussplethysmographie (VVP)
Die VVP stellt ein Messverfahren zur Feststellung von Volumenänderungen im kapazitiven System der unteren Extremitäten dar.
Zwei apparativ – technische Methoden werden im klinischen Alltag angewendet
1. Quecksilberdehnungsstreifen-Plethysmographie (WHITNEY u. GUTMANN)
2. Luft-Plethysmographie (CHRISTOPOULUS u. NICOLAIDES; 1988)
Messparameter
• Volumenänderung bei passiven venösen Stau (maximale venöse Kapazität)
• Bestimmung des maximalen venösen Ausstromes
Methodik
- Zunächst wird der venöse Abfluss der zu untersuchenden Extremität wird mit Staumanschette unterbunden ( 60 – 80 mm Hg ) welche zu einer distalen Volumenzunahme führt, diese wird gemessen
- nach 3 – Minuten – Stau erfolgt ein schlagartiges Öffnen der Staumanschette welche zur raschen Entleerung der Extremität und die Messung der Abstrommenge ermöglicht („Venendrainage“)
Messfehler
- freie Lagerung der Beine
- vor Beginn der Messung muss die Extr. mindestens 10 Minuten flach gelagert sein (Volumengleichgewichte)
- auffällig geringe Volumenzunahmen durch zu feste oder zu locker angelegte Messfühler, nicht erfolgte Nullabgleich
- patientenbedingte Messfehler , Bewegungen ( Pressen, Husten, externe Störungen), Sprung in der Messkurve
- falsch niedrige Werte durch periphere Ödeme
Messwerte Kapazität Ausstrom
- Normal 2,5 – 5,0 ml 40 – 80 ml
- Varikose > 5 ml > 80 ml
- V.a. Thrombose / PTS < 2,5 ml < 40 ml
- rel. sichere Thrombose < 2,0 ml < 20 ml
Stellenwert
- einfache, hinsichtlich Apparateaufwand und Lagerung des Patienten aufwändige Untersuchung
- Kapazitätsbestimmungen haben im Sinne von Verlaufsmessungen Aussagekraft Verlaufskontrolle mit Kapazitätsänderungen vor allem nach Thrombosenin der Thrombosediagnostik nur bei hämodynamisch bedeutsamen Verschlüssen
( V. poplitea und proximal davon) Treffsicherheit bis 90 %, isolierte Becken – Venen -Thrombose wird nicht diagnostiziert )
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